Mladeč Höhlen - besuch

Von der Eingangsausstellung im Verwaltungsgebäude steigen die Besucher zusammen mit einem Führer durch ein Felsportal an der Stelle eines ehemaligen Steinbruchs in den Dom der Toten. Diese Räume waren bereits in der Urzeit bekannt und waren danach für lange Zeit in Vergessenheit geraten. An den Fundorten knöcherner Überreste von Cro-Magnon-Menschen, ihren Werkzeugen und Knochen pleistozäner Tierarten kann man heute eine Nachbildung der urzeitlichen Feuerstätte sowie einen Teil der archäologischen und paläontologischen Funde bestaunen. Die historischen Gedenktafeln an den Höhlenwänden erinnern an die Fundorte und die Namen der bedeutenden Forscher J. Szombathy und J. Fürst, die hier in den Jahren 1881 bis 1922 ihre Forschung betrieben.
Der Dom der Toten versprüht eine geheimnisvolle und gleichzeitig entdeckerische Atmosphäre. Aus dem weitläufigen, von einigen mächtigen Felspfeilern gestützten Raum, führt die Besichtigungsroute weiter an einem mit Felsgeröll gefüllten Schlot vorbei, dem vermeintlich ursprünglichen Höhleneingang. Die Besucher erhalten einen Einblick in die höchste Ebene des unterirdischen Systems und gelangen dann an mächtigen gesprungenen Stalagmiten vorbei zum Kreuzungspunkt. Von dem hohen Raum zweigen hier in verschiedene Richtungen fünf Gänge ab, die in das sog. Labyrinth münden. An der Sinterformation Versteinerter Pilz und der Höhle An der Echse vorbei führt eine Treppe in den tiefsten zugänglichen Raum, die sog. Blaue Höhle. Der hohe unterirdische Dom mit gruselig aussehenden Blöcken in der Decke liegt 37 Metern unter der Erdoberfläche. Von der Blauen Höhle führt die Besichtigungsroute weiter bis zu der Kapelle mit dem Symbol der Höhle – einem wunderschönen, über 2 Meter hohen Stalagmit mit dem Namen Mumie.
Von dort aus führt ein Gang in einen hohen Saal, den sog. Naturtempel. Seine Wände zieren wunderschön gefärbte Sinterüberzüge und die hiesigen Tropfsteinformationen tragen angelehnt an ihre Form die Namen Lamm, Taube und Verschneiter Baum. Durch die Namenlose Höhle und die Fledermaus-Höhle führt die Route weiter in einen im Jahr 1902 durch die Bürger von Mladeč entdeckten Dom. Wegen seines gut erhaltenen Tropfsteinschmucks erhielt er den Namen Jungfernhöhle. Die Gruppierungen von verschiedenförmigen Tropfsteinen erinnern hier an eine Krippe, eine Versteinerte Burg, eine Madonna und weitere phantasievollen Formen. Die Jungfernhöhle ist gleichzeitig der weitläufigste Raum unter dem Berg Třesín.
Der Rundgang durch die Mladeč-Höhlen endet wieder im Dom der Toten. Und so bleibt als letzter Eindruck, den die Besucher von dem Ausflug in den Untergrund in Erinnerung behalten, diese geheimnisvolle Begräbnisstätte unserer Vorfahren aus der Zeit vor dreißigtausend Jahren und die Knochen der damals lebenden urzeitlichen Tiere. Die im Jahr 2003 modern und gefühlvoll renovierte Route ist für jeden ein außergewöhnliches Erlebnis.
